Der globale Einfluss von Industrie 4.0 und was dies für Sie bedeutet
Industrie 4.0 ist seit Anfang der 2000er Jahre eine wichtige Entwicklung in der globalen Fertigungsbranche. Ähnlich stark hat sich die Coronavirus-Krise auf Hersteller auf der ganzen Welt ausgewirkt.
Da diese beiden Faktoren in Zukunft Produktionslinien auf der ganzen Welt beeinflussen werden, sind sie für Designingenieure und Beschaffungsmanager genauso wichtig wie für Firmeninhaber und Geschäftsführer.
Welche Entwicklungen gibt es also derzeit in der globalen Fertigungsbranche aufgrund von Industrie 4.0 (1) und wie wirkt sich COVID-19 auf das Voranschreiten der vierten industriellen Revolution aus?
Wie sehen die aktuellen globalen Entwicklungen im Zusammenhang mit Industrie 4.0 aus?
Eine kürzlich von McKinsey & Company durchgeführte Studie über Fertigung und Industrie 4.0 hat die Auswirkungen von COVID-19 auf das Voranschreiten der digitalen Transformation und der intelligenten Fertigung untersucht. Es wurde festgestellt, dass frühe Anwender von Industrie 4.0 besser in der Lage sind, sich den Herausforderungen, die COVID-19 mit sich gebracht hat, zu stellen. Zudem hebt die Studie vier Schlüsselbereiche hervor, auf die Fertigungsunternehmen in den kommenden Jahren wahrscheinlich ihren Schwerpunkt legen werden.
Verstärkte Digitalisierung
Spezifische coronabedingte Herausforderungen, wie Arbeitskräftemangel und Lieferkettentransparenz, haben bei Branchenführern zu einer raschen Digitalisierung geführt. Die Studie hebt hervor, dass 39 % dieser Unternehmen ein Kontrollzentrum eingerichtet haben, um Ihre End-to-End-Lieferkette transparenter zu machen. Zudem wird darauf hingewiesen, dass sich rund 25 % der Unternehmen derzeit auf eine verstärkte Automatisierung der Produktionslinie konzentrieren, um die Lücken zu schließen, die abwesende Arbeiter hinterlassen haben.
Die Möglichkeit, die Produktionslinie und Lieferkette mithilfe digitaler Fertigungstechnologien zu unterstützen, hat dazu geführt, dass die meisten Unternehmen nun auch den Nutzen dieser Technologien erkennen. Infolgedessen planen derzeit 93 % der Unternehmen den Einsatz von IoT-Technologien (Internet der Dinge) in ihrer Lieferkette und 90 % möchten in digitale Talente investieren.
Beschleunigte Transformation
Viele globale Unternehmen begannen bereits vor der COVID-19-Pandemie mit der Einführung von Industrie 4.0-Technologien in ihren Produktionslinien und Prozessen. Dennoch heißt es in der McKinsey-Studie, dass „Beschleunigung“ in den kommenden Jahren das neue Schlagwort auf dem globalen Fertigungsmarkt sein wird.
Vor dem Ausbruch der Pandemie wurde geschätzt, dass technische 4.0-Technologien bis 2025 eine Wertschöpfung von bis zu 3,7 Billionen US-Dollar erzielen würden. Heute hat diese Zahl Wachstumspotenzial, da 62 % der Hersteller derzeit versuchen, ihr operatives Geschäft durch Investitionen effizienter und sicherer zu gestalten.
Schaffung einer belastbaren Lieferkette
In einem Bericht der MPI-Gruppe heißt es, dass die Hälfte der befragten Hersteller den größten finanziellen Wert in Lieferkettenaktivitäten sieht. Die Erhöhung der Analytik und der Intelligenz innerhalb des Betriebs wird es Herstellern in Zukunft ermöglichen, ihre Geschäftsplanung und Zeitpläne zu verbessern.
Ein besseres Datenmanagement und die Verfügbarkeit von Echtzeitdaten werden den Unternehmen und ihren Kunden eine durchgängige Transparenz der Lieferkette und eine robuste Szenarioplanung ermöglichen. Das bedeutet, dass ein Fertigungsunternehmen datenbasierte Entscheidungen treffen und sich kontinuierlich verbessern kann.
Schnelle Gewinne anstatt großer Investitionen
Obwohl die COVID-19-Pandemie deutlich gemacht hat, dass Investitionen in digitale Technologien notwendig sind, bedeutet ein niedrigerer Cashflow, dass sich Unternehmen auf schnelle Gewinne anstatt auf große Investitionen konzentrieren müssen.
Die Studie berichtete auch über den rückläufigen Einsatz von Industrie 4.0-Technologien. In China sind die mit Robotern erzielten Umsätze im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise um 20 % zurückgegangen. In Zukunft werden Hersteller versuchen, ihre kritischen Abläufe wie Dateninfrastrukturen schnell zu verbessern, anstatt auf große Investitionen in Technologien wie Blockchain oder erweiterte Automatisierung zu setzen.
Was bedeutet das für Designingenieure?
Designingenieure führender Fertigungsunternehmen wurden bereits in der Vergangenheit von Industrie 4.0-Technologien beeinflusst. Durch die Einführung der additiven Fertigung konnten sie beispielsweise die Effizienz des Prototyping-Prozesses steigern.
Allerdings wird der verstärkte Einsatz digitaler Datenerfassungs- und fortschrittlicher Analyselösungen nicht nur die Effizienz erhöhen, sondern Designingenieure auch in die Lage versetzen, bei der Produktentwicklung Entscheidungen auf Basis von Informationen zu treffen.
Die verbesserte Transparenz in der Lieferkette ermöglicht nicht nur bessere Test- und Qualitätskompetenzen im Labor, sondern auch eine genauere Prognose der Kundennachfrage. Das bedeutet, dass Ingenieure den Entwicklungsprozess früher in Angriff nehmen werden können, unterstützt von Daten, die von Kunden am anderen Ende der Lieferkette gesammelt werden.
Aufgrund dieser Prozessänderungen wird sich auch die Rolle einiger Designingenieure ändern – hin zu einem verstärkten Fokus auf Daten. Damit Hersteller in Zukunft diese neuen Technologien und Fähigkeiten optimal nutzen können, werden sie in umfassendere Schulungen für Designingenieure investieren müssen.
Was bedeutet das für Beschaffungsmanager?
Der Hauptvorteil dieser Fortschritte für Beschaffungsmanager ist eine bessere durchgängige Transparenz der Lieferkette. Da Hersteller zur Überwachung ihrer Prozesse und zur Verbesserung ihrer Cybersicherheit „Control Tower“ heranziehen, werden Beschaffungsmanager in Zukunft nahezu vollständige Transparenz über die Fertigungsweise ihrer Produkte haben.
Das bedeutet, dass Hersteller die Qualitätsdaten ihrer Produkte an Beschaffungsmanager weitergeben können, damit diese sicher sein können, dass die von ihnen gekauften Artikel ihren Vorstellungen entsprechen. Darüber hinaus können Beschaffungsmanager ihre eigenen Produktionspläne mit Erstausrüstern teilen, damit diese eine Bedarfsplanung erstellen können.
Für Beschaffungsmanager bedeutet dies, dass sie sich keine Gedanken um Vorausbestellungen machen müssen, da Hersteller in der Lage sein werden, Produkte entsprechend dem gemeinsamen Zeitplan zu produzieren und zu liefern. Zudem werden intelligente Lager- und Logistiksysteme in jeder Prozessphase Echtzeitdaten liefern. Sowohl Beschaffungsmanager als auch Hersteller werden ein Produkt von seiner Ankunft im Lager bis hin zur Auslieferung an den Kunden verfolgen können.
Die Integration moderner Technologien und Analyselösungen in Logistiksysteme wird auch zur Stärkung der Lieferkette beitragen, sodass Beschaffungsmanager sicher sein können, dass ihre Produkte immer pünktlich geliefert werden.
Bleiben Sie mit Essentra Components an der vordersten Front von Industrie 4.0
Bereits vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie hatte Essentra Components eine langfristige Industrie 4.0-Strategie entwickelt, die darauf abzielte, unser operatives Geschäft umfassend zu unterstützen und belastbar zu machen.
Zusätzlich zum Einsatz der additiven Fertigung innerhalb unseres Design- und Prototyping-Prozesses haben wir eine Strategie zum Austauschen älterer Maschinen entwickelt, wonach Industrie 4.0-fähige Ausrüstung schrittweise in die Produktionslinie eingeführt wird. Zudem arbeiten wir an der Verbesserung unserer Analyse- und Informationstechnologien, damit wir die Lieferkette nahtlos mit unseren Fertigungs- und Vertriebsprozessen verknüpfen können.
Durch die Erfassung, Analyse und Nutzung dieser Informationen erhöhen wir nicht nur die Effizienz unserer Produktion und Distribution, sondern können uns auch kontinuierlich verbessern. Wenn wir unseren Fokus auf die von uns erhobenen Daten und Erkenntnisse legen, können wir auf spezifische Herausforderungen reagieren und unsere Geschäftsplanung den Marktanforderungen anpassen.
Durch die Entwicklung unserer Industrie-4.0-Strategie möchten wir unser Unternehmen für die Zukunft rüsten (4) und unseren Kunden weiterhin einen unkomplizierten Service bieten.